Indie Rock not dead !!

In seiner Entstehungs- und Glanzzeit in den ausklingenden 80er Jahren war der Begriff „Indie“ quasi ein Synonym für launig schrammelnde Gitarren, knackige Arrangements und vor allem Songs, die sich als bewusster Gegenentwurf zum jeweiligen Chartgeschehen definierten und in ihrer spröden Schönheit zu puristisch für die breite Masse waren.

Viel ist von dieser Art der Indiekultur 35 Jahre später nicht übrig geblieben, doch eines ihrer Überbleibsel überlebte ausgerechnet im berühmten Stadtmusikantendorf in Form von „The Clean Cut“. Ihr Debütalbum heisst daher in logischer Konsequenz „What is left?“.

Der Grund, warum der Sound dieser vier Musiker quasi nahtlos an den alternative Rock der 80er/ 90er anknüpft, liegt auf der Hand: „The Clean Cut“ musizieren in nahezu gleichbleibender Besetzung bereits seit über dreißig Jahren zusammen. Von ihrem Indie-Approach sind sie nicht einen Millimeter abgerückt, sondern haben im Gegenteil ihren kantigen Sound radikal kultiviert.

Ihr Debütalbum „What is Left“ vereint nun einige der besten Momente des Bandschaffens. Mit Abgehrockern wie „Hey Ho“, Pop-Zynismus à la „Love is over“, dem wütenden „City Kills Love“ oder dem melancholischen Titeltrack wären sie in den Neunzigern zu gefeierten Helden in jedem Indie Club avanciert.

Heute drehen die Bremer das Rad der Zeit etwas zurück und zeigen, was „Indie“ mal war – und was von ihm übrig ist! In diesem Sinne: „What Is Left“

The Clean Cut sind:Voc/Git   Markus Ringe, Git   Pete Goldschmidt, Bass Ingo Sprenger, Drums  Matthias Reeßing

Mehr als ein halbes Jahrhundert ist es her, dass die Jugend der westlichen Welt den „Summer of Love“ proklamierte – viel zu lang, als das Angel und Chris diesen noch hätten erleben können. Den Soundtrack dieser Ära, der die Jahrzehnte scheinbar mühelos überlebte, haben beide jedoch ebenso aufgesogen wie das mit diesem einhergehende Lebensgefühl – und finden deshalb: Die Zeit für einen neuen „Sommer der Liebe“ ist mehr als überfällig! Obwohl es dem Duo mitunter gelingt, mit zweistimmigen Gesängen, zusätzlichen Instrumenten und technischen Hilfsmitteln wie einer Loopstation bisweilen eher wie eine kleine Band als „nur“ nach zwei Musikern zu klingen, kommt kein einziger Ton aus der Konserve, jeder zu hörende Klang wird direkt auf der Bühne erzeugt.